Kasperklatsche für das Puppenbordell
08.10.2019 13:09
Der Turiner Geschäftspartner des Anbieters schloss mit LumiDolls einen Franchisevertrag ab und übernahm für die katalanische Gesellschaft das Italiengeschäft mit den lebensechten, teuren Sexpuppen. „Wir wollen euch die Sexualität auf vollkommen andere Weise, in einer luxuriösen und diskreten Umgebung sowie auf eine vollkommen legale Art auskosten lassen. In unserem Lokal in Turin werdet ihr einen komfortablen und mit Geschmack ausgestatteten Raum betreten, wo ihr eure Fantasien bis ins kleinste Detail Wirklichkeit werden lassen könnt“, so die Turiner Inhaber auf ihrer Internetseite.
Gegenüber Medien versicherte der italienische Franchisepartner von LumiDolls, dass er auch über alle behördlichen Genehmigungen verfüge. Dem ist anscheinend aber nicht so. Am Mittwoch bekam der Turiner LumiDolls-Partner Besuch von der lokalen Stadtpolizei. Die Sexpuppen selbst sind dabei nicht das Problem, sondern die Tatsache – so die Stadtpolizei – dass die Inhaber für ihre unternehmerische Tätigkeit nicht die nötigen Genehmigungen besitzen, um die Zimmer vermieten zu können. Dabei handelt es sich um die gleichen behördlichen Genehmigungen, über die auch Hotels und einfache Zimmervermieter verfügen müssen. Rechtlich gesehen ist das „Haus der erotischen Puppen“ eine Zimmervermietung, weil in dem aus mehreren Räumen bestehenden Lokal Zimmer – natürlich zusammen mit den Sexpuppen, wobei die Preise bei 80 Euro für eine halbe Stunde beginnen – vermietet werden. Zusammen mit den Beamten der Stadtpolizei erschienen auch Inspektoren des Hygieneamtes, um am „Tatort“ alle die Gesundheit und die Sauberkeit betreffenden Aspekte abklären zu können.
Zudem riskieren die Inhaber auch eine Anzeige, weil sie, wie die gesetzliche Regelung für Hotels vorsieht, der Gemeinde nicht die Liste aller Vermieter übermittelt haben. Sicher ist derzeit nur, dass die Stadtpolizei den Inhabern eine Aufforderung überreichen wird, ihre „Vermietungstätigkeit“ vorläufig einzustellen. Am Ende des Verfahrens wird die Stadtgemeinde Turin entscheiden müssen, ob der italienische Lumidolls-Ableger endgültig seine Tore schließen muss oder seine Zimmer – und Sexpuppen – weiterhin vermieten darf. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass sich Nachbarn des „LumiDolls-Hotels“ bei der Gemeinde beschwert haben.