Spitzenpositionen auf dem Kunstmarkt 2011
06.02.2012 15:36
Jedoch bildet solch ein Überblick, den Artprice anbietet, nicht unbedingt die wahre Wertigkeit eines Künstlers ab. Denn Leute oder Galerien, die Picassos oder Dalìs sammeln, halten diese zurück und bieten sie üblicher Weise nicht am Kunstmarkt an. Was nicht verkauft wird, das taucht auch in einer Umsatzstatistik nicht auf. Wie bei jeder Statistik ist es besonders interessant, sich die nicht aufgeführten Topi anzugucken, sozusagen als Antithese zu den veröffentlichten Zahlen.
Laut einer Untersuchung des "Art Loss Register" führt Pablo Picasso unangefochten die Liste der am häufigsten gestohlenen Künstler an. In den letzen Jahren wurden 1.147 Picasso-Werke gestohlen. Auf Platz zwei liegt Nick Lawrence und Marc Chagall belegt den dritten Rang. Kann man aus dieser Liste auch den Marktwert eines Künstlers ablesen? Dass sich angesagte Künstler wie Georgia O´Keeffe oder Yayoi Kusama nicht auf der Liste befinden, liegt sicher daran, dass Gauner und Diebe nicht so davon überzeugt sind, dass sich mit jungen und neuen Künstlern eine geheime Kostbarkeiten-Sammlung erweitern ließe. Wogegen mensch einen Picasso wohl immer Gewinn bringend verkaufen kann, besonders wenn er "nur" geklaut war.
Die Ranking-Liste um die am meisten gefälschten Künstler des 20. Jahrhunderts wie Chagall, Miró und Picasso wird wiederum von Dalí angeführt. Gerade die berühmten Vielmaler bieten sich zum Fälschen an, weil keiner wirklich einen Überblick über ein Gesamtwerk hat. Wie die Affäre um den genialen Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi zeigte, können auf dem Kunstmarkt sogar Bilder Millionen schwer verkauft werden, die in Werkverzeichnissen gar nicht auftauchen oder als verschollen galten. Wer weiß, wie viele von den am häuftigsten gestohlenen Künstlern wiederum Fälschungen waren? Da waren sicherlich auch einige Dalìs und Picassos darunter.