Erotische Kunst bei Brand im Venusberg zerstört

19.01.2015 18:01

J. Collins-Tannhäuser im Venusberg

Bei einem Brand in der traditionsreichen Frankfurter "Venusberg-Bar" wurden Teile einer Sammlung erotischer Kunst vernichtet. Ein Brand hat in der traditionsreichen Frankfurter "Venusberg-Bar" Räume und Kunstwerke beschädigt. Teile der Inneneinrichtung fingen am Morgen des 5. Januar 2015 Feuer, wie die Feuerwehr mitteilte. Sie verhinderte, dass sich die Flammen aus den Räumen in einem Kellergewölbe mit angeschlossenem Erotik-Museum weiter ausbreiten konnten. Allerdings kam es zu dichter Rauchentwicklung in der gesamten Bar. Die Polizei schätzte den Schaden in einer ersten Stellungnahme auf mindestens 40.000 Euro. Nach Angaben der Feuerwehr wurden außerdem einige Kunstgegenstände beschädigt, deren Wert schwer zu beziffern sei. In der Bar war eine Sammlung erotischer Kunst ausgestellt.

 

 

Vermutlich durch einen Kabelbrand ist die Venusberg-Bar im Ostend, eines der ungewöhnlichsten Abendlokale Frankfurts mit Weinverköstigung und erotischer Kunst, ausgebrannt. Wie ein Sprecher der Berufsfeuerwehr berichtete, mussten zwei Einsatztrupps in die im Keller gelegenen Räume mit schwerem Atemschutzgerät und jeweils einem Strahlrohr eingesetzt werden.

„Durch das rasche Eingreifen der Einsatzkräfte konnte eine weitere Brandausbreitung erfolgreich verhindert und der Brand schnell gelöscht werden“, berichtete der Sprecher weiter. Da die Bar geschlossen war, kamen keine Personen zu Schaden. Die Feuerwehr war um 8:30 Uhr zu dem Gebäude an der Uhlandstraße alarmiert worden. 

In den Kellerräumen der heutigen Venusberg-Bar wurde 1986 die Romanfabrik gegründet. Nach dem Umzug der Romanfabrik an die Hanauer Landstraße, richtete der Besitzer der Liegenschaft, Dieter Engel, im Jahr 1999 die Venusberg-Bar ein, die sich selbst rühmte, „eines der ungewöhnlichsten Abendlokale in Frankfurt“ zu sein.

Dieses ungewöhnliche Ambiente entstand durch die vielen Bilder und Skulpturen erotischer Kunst, die Dieter Engel über viele Jahrzehnte zusammengetragen hatte. Die Venusberg-Bar war dank dieser Kunstwerke zugleich ein erotisches Museum. Besonders stolz war Engel darauf, dass in seiner Sammlung bis auf eine Ausnahme ausschließlich Originale zu sehen waren. In der Sammlung befinden sich beispielsweise Werke von Jean Cocteau, Aubrey Beardsley, Félicien Rops oder Franz von Bayros.

„Bei dem Brand sind die Gläser der Bilderrahmen geplatzt und das Öl ist aus den Gemälden herausgelaufen“, äußerte sich der Besitzer Engel gegenüber der Frankfurter Neuen Presse. Die große Zahl an Kunstwerken in den Räumen machte es bisher nicht möglich eine Schadensumme zu nennen, bevor die Gutachter ihre Expertisen vorgelegt haben. Allein der Gebäudeschaden wurde allerdings an Ort und Stellen schon auf einen „mittleren sechsstelligen Betrag“ beziffert und damit die ersten Schätzungen der Polizei deutlich nach oben korrigiert.

Wir wollen an dieser Stelle nicht versäumen, Dieter Engel unser größtes Bedauern und Mitgefühl über dieses Unglück auszusprechen. Wir hoffen, dass sich der Schaden ausgleichen lässt und nicht so viele unersetzbare Originale der erotischen Kunst den Flammen zum Opfer gefallen sind. Um den Venusberg zu unterstützen, sollten Sie einmal das Verlagsprogramm der an die Erotik-Museumsbar angeschlossenen 'Edition de L'oeil' studieren und sich eines oder mehrere der wunderschön gestalteten Bücher über erotische Kunst bestellen, die hier vertrieben werden: http://www.venusberg.de/

P.S.: Der Venusberg ist übrigens ein seit dem Mittelalter bekanntes Sagenmotiv, das vor allem im Zusammenhang mit dem Minnesänger Tannhäuser erscheint und neben volkstümlichen Texten zahlreiche künstlerische Bearbeitungen erfahren hat. Frau Venus, die mit Nymphen und Nixen im Inneren des nach ihr benannten Bergs luxuriös Hof hält, lockt durch ihre Schönheit Menschen zu sich hinein, die dort ein dem Eros ergebenes, sündiges Leben führen und so der Verdammnis zum Opfer fallen.

 

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